Autogenes Training: Mit innerer Ruhe zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden

Das Autogene Training (AT) ist ein wissenschaftlich fundiertes Entspannungsverfahren, das in den 1920er-Jahren von dem Berliner Arzt Johannes Heinrich Schultz entwickelt wurde. Es gehört zu den sogenannten Methoden der Selbstentspannung und wird seit Jahrzehnten erfolgreich in Therapie, Prävention und Alltag angewendet.

Schon gewusst?

Meine Kurse für Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung sind nach § 20 SGB V zertifiziert und damit von den Krankenkassen anerkannt – die Kurskosten können in der Regel ganz oder teilweise
erstattet werden. Hier gehts zu den Kursen.

Ziel und Wirkung

Das Autogene Training unterstützt dabei, innere Ruhe zu finden, Stress abzubauen und sich gezielt auf körperliche oder geistige Aufgaben vorzubereiten. Auch beim Umgang mit starken Emotionen – wie Nervosität, Ärger oder Anspannung – kann es hilfreich sein. Viele Menschen nutzen es außerdem, um leichter in einen erholsamen Schlaf zu finden.

Die Übungen wirken über das vegetative Nervensystem, das unbewusst Körperfunktionen wie Atmung, Verdauung oder Herzschlag steuert. Während der Sympathikus den Organismus in Alarm- und Aktivitätsbereitschaft versetzt, sorgt der Parasympathikus für Entspannung, Regeneration und Erholung. Das Autogene Training aktiviert gezielt diesen beruhigenden Anteil, wodurch typische Entspannungsreaktionen entstehen – etwa ein Gefühl von Wärme, Schwere, verstärkter Speichelfluss oder ein ruhigerer Herzschlag.

Das Prinzip der Vorstellungskraft

Die Grundlage des Verfahrens ist das sogenannte Gesetz der Ideoplasie: Vorstellungen und innere Bilder können körperliche Reaktionen auslösen. Wer sich zum Beispiel intensiv ein Lieblingsessen vorstellt, bemerkt oft, dass sich der Speichelfluss verstärkt. Genau diesen Effekt macht sich das Autogene Training zunutze. Durch formelhafte Sätze wie „Mein Arm ist ganz schwer“ oder „Es wird angenehm warm“ reagiert der Körper mit tatsächlichen Entspannungszeichen.

So entsteht ein Dialog zwischen Geist und Körper, der das Wohlbefinden nachhaltig fördern kann. Mit regelmäßigem Üben wird diese Fähigkeit trainiert und kann später gezielt eingesetzt werden – im Alltag, vor Prüfungen, bei Stress oder zur Regeneration.

Die Übungen wirken über das vegetative Nervensystem, das unbewusst Körperfunktionen wie Atmung, Verdauung oder Herzschlag steuert. Während der Sympathikus den Organismus in Alarm- und Aktivitätsbereitschaft versetzt, sorgt der Parasympathikus für Entspannung, Regeneration und Erholung. Das Autogene Training aktiviert gezielt diesen beruhigenden Anteil, wodurch typische Entspannungsreaktionen entstehen – etwa ein Gefühl von Wärme, Schwere, verstärkter Speichelfluss oder ein ruhigerer Herzschlag.

Für wen eignet sich Autogenes Training?

Das Autogene Training ist vielseitig einsetzbar und kann von vielen Menschen genutzt werden – sei es zur Vorbeugung, zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens oder als unterstützende Methode bei bestehenden Beschwerden. Dennoch gibt es auch Einschränkungen, die man kennen sollte. Wer unsicher ist, ob Autogenes Training die richtige Methode für die persönliche Situation darstellt, sollte sich an eine Fachperson wenden und gegebenenfalls eine ärztliche Abklärung vornehmen lassen.

Wann Autogenes Training hilfreich ist

Wann Autogenes Training nicht geeignet ist

Besondere Vorsicht: relative Kontraindikationen

Situationen und Lebensbereiche, in denen Autogenes Training empfohlen wird:

  • zur Stärkung von Resilienz und innerer Ausgeglichenheit.

  • um die Entstehung und Erhaltung von Gesundheit aktiv zu fördern.

  • wenn seelische Belastungen körperliche Symptome (sog. psychosomatische Beschwerden) hervorrufen, z. B. Magen-Darm-Beschwerden, Herzrasen, Schlafstörungen.

  • bei Stress, wiederkehrender oder anhaltender Nervosität und innerer Unruhe 

  • bei Organerkrankungen bei Betroffenheit von Nerven-, Muskel- oder Kreislaufsystem.

Situationen, in denen Autogenes Training nicht angewendet werden sollte:

  • akute psychotische Episoden
    (z. B. mit Wahnvorstellungen oder Halluzinationen)

  • bei Einnahme von bewusstseinsverändernden Medikamenten oder Drogen

  • schweren geistige Einschränkungen

  • Bewusstseinsstörungen (z. B. Delir)

  • Zwangsstörungen

  • akute, schwere emotionale Belastungen

  • akute Herzinfarkt-Patienten

  • Gefäßverkrampfungen (z. B. Bronchial- oder Gefäßspasmen)

  • neuromuskuläre Erkrankungen, die mit Krämpfen einhergehen

In einigen Fällen ist eine Anwendung nur unter fachlicher Begleitung sinnvoll, z. B. bei:

  • hohe Leistungsorientierung, Perfektionismus

  • bestimmten psychischen Erkrankungen (wie rezidivierende Schizophrenie, Depressionen)

  • hysterischen oder hypochondrischen Störungen

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Herzneurosen

  • wiederkehrenden Kopfschmerzen oder Migräne

Fazit

Das Autogene Training ist eine bewährte Methode, um Körper und Geist in Einklang zu bringen. Durch die gezielte Nutzung innerer Vorstellungen lassen sich Entspannungsprozesse aktiv anstoßen, die Gesundheit fördern und das Wohlbefinden nachhaltig verbessern. Richtig angewendet, kann es helfen, Stress abzubauen, Beschwerden zu lindern und die eigene innere Balance zu stärken.

So kann Autogenes Training zu einem wertvollen Werkzeug werden, das im Alltag wie auch in besonderen Lebensphasen unterstützend wirkt.